Mikroaggressionen
Mikroaggressionen bezeichnet die emotionalen Auswirkungen, die Diskriminierungserfahrungen – in einer systemischen wie alltäglichen Sphäre – auf marginalisierte Menschen haben, und bündelt damit erniedrigende Botschaften, Beleidigungen, Entwürdigungen usw. Sender*innen dieser (unbewussten) Botschaften sind beispielsweise weiße Menschen, die der Mehrheitsgesellschaft angehören. Sie richten diese Botschaften etwa an Schwarze Menschen oder People of Color.
Dabei kann in drei verschiedene Typen von Mikroaggressionen unterteilt werden, wie die Autorin Tupoka Ogette vorschlägt:
- Mikroangriffe: (Bewusste) Handlungen oder Äußerungen, die einen anderen Menschen herabwürdigen. Dazu gehört beispielsweise die Verwendung rassistischer Symbole oder Sprache, wie das N-Wort.
- Mikrobeleidigungen: (Non-)Verbale Kommunikation, die beleidigend wirkt, z. B. wenn eine Sicherheitsperson in einem Geschäft davon ausgeht, dass BIPoC kriminell seien, und in besonderem Maße auf sie Acht gibt.
- Mikroausgrenzungen: Subtile Form der Kommunikation, die BIPoC ausgrenzt, indem beispielsweise gefragt wird, woher jemand „wirklich“ kommt. Denn diese Frage impliziert, dass Deutsche weiß zu sein haben und es BIPoC nicht erlaubt ist, sich im eigenen Land zuhause zu fühlen.
Mikroaggressionen werden ausgelöst durch kurze Augenblicke und Begegnungen, die isoliert betrachtet nicht der Rede wert scheinen. Zum strukturellen Phänomen werden sie erst durch ihr gehäuftes Auftreten, das für betroffene Personen sehr schmerzhaft sein kann.