Wokeness
Ist eine Person woke, so verfolgt sie wachsam das Weltgeschehen und erkennt Schieflagen in der Ungleichbehandlung von Menschen – meist aufgrund von Identitätsmerkmalen. Dabei ist das Anliegen der Wokeness, Sexismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, Homophobie, Ableismus, Antisemitismus, Antiziganismus, Gewalt gegen Minderheiten, Klassismus und vieles mehr zu bekämpfen. Dies geschieht, indem woke Menschen ihre Stimme erheben – sei es auf der Straße oder in den Sozialen Medien.
Woke bezeichnet also einen Bewusstseinszustand für die Verfasstheit der Welt. Auch wenn die Ideale, die die Woke-Bewegung vertritt, von vielen Personen geteilt werden, wird auch Kritik an ihr laut. Denn Wokeness bringt einige Fallstricke mit sich: So wird immer wieder aufs Neue verhandelt, was akzeptabel ist und was nicht. Es gibt demnach keinen fixen Kanon von Verhaltensmaßstäben, an dem sich Individuen orientieren können. Damit wird Wokeness zu einem undurchsichtigen und amorphen Gebilde, das nur schwer zu greifen ist. Gleichzeitig zeigt die ständige Verschiebung, das immer neue Austarieren und Infragestellen der eigenen Verhaltensweisen, ambige und diskursive Eigenschaften, die zu begrüßen sind, wenngleich sie schwieriger zu fassen sind.