White Washing
Der Begriff des White Washing nimmt die Praktiken der Theater- und Filmindustrie kritisch in den Blick. Dabei bezeichnet er etwa das Besetzen Schwarzer Charaktere oder Charaktere of Color mit weißen Schauspieler*innen. Als Beispiel dafür mag Shakespeares Othello dienen: 1604 mit einem ausschließlich aus Männern bestehenden Ensemble uraufgeführt, wird der Hauptdarsteller geblackfacet. Diese Praxis gerät zwar ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mehr und mehr in die Kritik, verschwindet jedoch – bis heute – nicht vollständig. Zu White Washing gehört auch, historische Erzählungen mit Schwarzen Protagonist*innen oder Protagonist*innen of Color so abzuändern, dass sie als weiß kontextualisiert werden und dementsprechend durch weiße Schauspieler*innen dargestellt werden können, wie etwa der Film Ghost in a Shell (2017) zeigt. Damit verknüpft sich mit dem Begriff des White Washing eine Rassismuskritik, weil Menschen nicht-weißer Race gezielt benachteiligt und unsichtbar gemacht werden.