Handel mit versklavten Menschen
Der Kauf bzw. Verkauf von Menschen als Ware, um sie anschließend zu Zwangsarbeiter*innen zu machen, ist spätestens seit der Antike dokumentiert. Speziell seit der Neuzeit ist der Wohlstand verschiedener europäischer, amerikanischer und arabischer Staaten mitunter im Handel mit versklavten Menschen begründet. Dabei werden überwiegend Einwohner*innen des Kontinents Afrika gefangen und versklavt. Bedingt durch die verschiedenen Handelsrouten unterscheidet man den ostafrikanischen und den transatlantischen Handel mit versklavten Menschen.
Doch wie genau funktionierte dieser Handel? Es legten beispielsweise in Europa Schiffe ab, die beladen waren mit verschiedenen Gütern wie Waffen, Metall, Stoffen oder Glas. Sie landeten an der Küste Westafrikas, wo man die Waren gegen zuvor verschleppte Menschen eintauschte. Mit den versklavten Menschen an Bord steuerten die Schiffe die Karibik an, wo die versklavten Menschen verkauft wurden. Von den Erlösen wiederum kaufte man landwirtschaftliche Erzeugnisse, darunter Baumwolle, Zucker und Rum, die im Vorfeld häufig durch die Zwangsarbeit bereits zuvor versklavter Personen erwirtschaftet wurden. Schließlich steuerten die Schiffe wieder Europa an, wo die Produkte gewinnbringend verkauft werden konnten. Das heißt, dass die florierende Wirtschaft Europas ab dem 17. Jahrhundert maßgeblich vom Handel mit versklavten Menschen profitierte. Damit steht dieser Wirtschaftsaufschwung in direktem Zusammenhang mit der Maafa.
Entscheidend für dieses Vorgehen ist die rassistische Doktrin, dass eine Gruppe von Menschen – von Natur aus – höher gestellt wäre als eine andere. Als Legitimation zieht man verschiedene Quellen heran, wie die Bibel oder philosophische Schriften, die dazu häufig dekontextualisiert wurden. Gleichzeitig versuchte man, das eigene Handeln durch vermeintlich naturwissenschaftliche Erkenntnisse von Rasse zu untermauern. Dabei existiert der Handel mit versklavten Menschen bis heute und wird zumeist als Human Trafficing bezeichnet.